Freitag, endlich. Mein Handy ist kaputt gegangen, jetzt kann mich niemand mehr anrufen. Tex ist im Urlaub, in Kapstadt, wo er an einem Radrennen teilnimmt. Ute wollte mich mit in Joe's Beerhouse nehmen, ich war aber zu muede und bin zeitig schlafen gegangen.
Ich war auf einer Party von Leuten, die ich nicht kannte, machte aber nichts. Waren alles Deutsche, es gab Unmengen von Alkoholika. Ute hat mich da mitgenommen, weil die die irgendwie kannte. Dort waren noch andere Praktikanten. Zwei deutsche Biologinnen, die hierher kamen, um ihre Diplomarbeit an der University of Namibia (UNAM) zu schreiben. Dazu sollten sie irgendwelche Schakale einfangen und mit Sendern versehen um zu sehen, wie weit die wandern. Aber die waren jetzt neun Wochen hier und ihre Ausruestung ist immer noch in Deuschland, so dass die eine jetzt zurueckfliegt, die andere noch hierbleibt aber nicht weiss, ob und wie sie ihre Diplomarbeit noch fertig kriegen. Dann eine deutsche Rechtsstudentin im Referentariat. Die arbeitet immerhin schon. Und noch ein E-Technik Student, der hier irgendwie kontaktlose Zugangsmechanismen irgendwo einbaut. Die wollen dann auch Rinozeroesser mit Chips ausstatten um ihren Aufenthalt zu verfolgen. Allesamt kennen aber scheinbar ausschliesslich Deutsche und haben sich beschwert, dass sie nur Deutsch reden ueberall. Nunja, dort habe ich noch zwei Deutsche kennengelernt, die eigentlich ihren Minibus verkaufen wollten, fuer 20000, aber leider wurde daraus nichts.
Sonntag war ich im Schwimmbad und habe Sonnenbrand bekommen. Der Taxifahrer auf dem Rueckweg hat mir 10 Nam$ abverlangt, der Betrueger.
In der Mittagspause bin ich mit Bill (ein Kollege von mir) in die Stadt gefahren zu einem Handy-Reparatur-Service. Er kannte zum Glueck den Boss, das hat mir die 75 Nam$ gespart, die die verlangten, um mein Handy nur zu oeffnen und reinzugucken. Die Platine ist beschaedigt, wird also nicht repariert. Morgen soll ich wiederkommen um mir fuer 700 ein gebrauchtes Handy zu kaufen. Suckie faehrt das lange Wochenende (Freitag ist Independence Day) nach Angola zu ihrem Vater, ich koennte mitkommen, muss aber erstmal mit der Botschaft Angolas darueber reden.
Die Botschaft in Angola gaebe mir ein Visum innerhalb von acht Werktagen, wenn ich mal endlich mein Study-Permit haette. Habe ich aber nicht, also kriege ich auch kein Visum. Wird also nichts mit Angola. Als Bill auf Arbeit kommt nehme ich das Auto und ihn und wir fahren wieder zu dem Handy-Laden. Das Handy ist noch nicht da, also essen wir erstmal ein Pizza eine Stunde lang. Dann kommt das Handy, Nokia sonstwas, sollte aber 850 kosten. Wir handelten eine Weile rum, und dann sollte ich es fuer 850 mit einer Tasche kriegen. Ich wollte die Rechnung und das Ladegeraet, und stellte fest, dass es kein Ladegeraet zu dem Handy geben sollte. Das erklaert auch, warum das so lange dauerte bis das Handy da war, es musste wohl erst noch "hergestellt" werden. Wir sind also ohne das Handy wieder zurueckgefahren. Nachmittags sind wir wieder losgefahren, in einen Grosshandel, wo ich mir ein Siemens A35 fuer 850 $ holte, mit Garantie und originalverpackt. Dann zu Bills Bruder, der hat eine Werkstatt. Dort gab es einen Minibus, 95er Baujahr, fuer 40000, wir handelten ewig bis unter 30000 runter, wollten uns abends nochmal mit dem Verkaeufer treffen, wegen den Formalitaeten. Dann sind wir nach UNAM gefahren, eine recht schoene Uni ausserhalb von Windhoek, mit einem riesigen schoenen Campus. Dann zurueck ins Buero, damit wir noch eine halbe Stunde arbeiten koennen bis Feierabend ist. Der Verkaeufer rief aber nicht mehr an, also haben wir uns auch nicht mit ihm getroffen.
Heute ist schon 13:00 Uhr Feierabend wegen dem Independence Day. Ich bin also mit Bill losgefahren nach Komasdal, Auto angucken. Kleiner Ford 1400, so gross wie mein Golf, nur als Pickup, gab es fuer 18500. Ich weiss noch nicht, ob ich den nehmen soll.
Tex hatte die letzten zwei Wochen Urlaub, ich bin also jeden Tag auf die Arbeit gelaufen, dauert 35 Minuten. Zurueck bin ich dann stets mit einem Taxi gefahren. Naechste Woche arbeitet er wieder, vielleicht nimmt er mich da wieder mit. Auto habe ich noch nicht, werde mir aber wahrscheinlich einen Minibus bei einem Haendler fuer 30000 kaufen. Suckie ist in Angola, und Tex's Mutter ist zu Besuch und redet die ganze Zeit ohne Luft zu holen. Ich habe mich entschieden, einen der nahegelegenen Berge zu besteigen. Als ich das Tex sagte, fragte er, wo meine Waffe ist. Aber das schreckte mich nicht ab, ich wollte wenigstens mal ein paar Bilder machen von der Gegend hier und von Windhoek.