Erste Eindruecke aus Seattle

16.2.2005

Robert

Am Mittwoch, dem 16.2.2005 sind wir in Leipzig losgeflogen. Der Flug ging puenktlich los, nur leider mussten wir in Frankfurt warten, bis wir landen durften, weil da aufgrund von starkem Wind eine Landebahn gesperrt war. Wir hatten also ungefaehr eine halbe Stunde Verspaetung, und mussten uns beeilen, zu den Kontrollen fuer Fluege in die USA zu kommen. Das ging dort schneller als erwartet. Allerdings musste der Matze gleich seine Schuhe ausziehen, damit die auch geroengt werden konnten (vielleicht wurden biologische oder chemische Waffen vermutet). Auch hatte der kompetente Lufthansamitarbeiter in Leipzig es nicht geschafft, uns in den Flugzeugen auf Sitzplaetze nebeneinander zu setzen. Zum Glueck waren die Mitarbeiter in Frankfurt da flexibler, und wir sind also als die letzten eingestiegen, und haben kurz zuvor doch noch zwei Plaetze nebeneinander bekommen. Der Flug hatte sowieso schon 10 Minuten Verspaetung, und dann war natuerlich immer noch die Landebahn gesperrt, so dass wir auf der Rollbahn noch 20 Minuten gewartet haben, bevor es los ging. Der Flug verlief recht unspektakulaer, das Essen war auch nicht gut, aber ich habe immerhin Matzes Fleisch bekommen.

Matze

Ja, dieser Lufthansa Typ in Leipzig. Wir haben schon befuerchtet, dass wir den ganzen ewig langen Flug alleine sitzen muessten. Das waere ganz schoen langweilig geworden. Weil aber die gute Frau in Frankfurt trotz Stress in der lage war uns zusammen zu platzieren, haben wir neben einem Iraner gesessen, der kein Wort Englisch oder Deutsch sprach. Der war richtig nett, und so haben wir ihm immer mal was zu trinken mitgebracht.

Die Sache mit dem Schuhen durften wir dann alle beide in Denver wiederholen. Und das obwohl wir dort nur 15 Minuten Zeit hatten. Ich habe nur gesehen, wie die den Typen vor mir gefilzt haben (das hat wertvolle Minuten gekostet) also habe ich mir den Guertel aus der Hose gerissen und meine Schuhe ausgezogen. Halb betaeubt habe ich mich dann weiter auf dem Weg zum Flugzeug gemacht.


Das bin ich am Flughafen in Frankfurt

17.2.2005

Robert

Wir sind dann in Denver gelandet, immer noch mit 30 Minuten Verspaetung. Wir sind dann in dem flaechendeckend videoueberwachten Flughafen zur Einreiseabteilung gegangen. Dort stand eine lange Schlange von Menschen, so dass wir eine Stunde warten mussten, bevor wir unsere Fingerabdruecke abgeben konnten und den Pass vorzeigen durften. Dannach hatten wir noch 15 Minuten Zeit, um unseren Flug nach Seattle zu bekommen. Wir haben also unser Gepaeck schnellstmoeglich durch den Zoll getragen und gleich bei dem United-Schalter wieder abgegeben, und sind dann zu unserem Abflugschalter gerannt (der Zug, der uns zu dem passenden Terminal brachte kam zum Glueck sofort). 5 Minuten vor Abflug sind wir dort noch hereingekommen, und waren gut 2 Stunden spaeter in Seattle. Da Seattle sehr tief lieft, waren die Druckunterschiede bei dem Landeanflug gewaltig, und wir hatten Ohrenschmerzen, die zumindest bei mir bis heute andauern.

Matze

Lustig an Denver fand ich, dass ueberall Bilder hingen, mit Indianern drauf. Die Warteschlange vor dem Passcheck haette mich fast meine geistige Gesundheit gekostet. Als wir unser Gepaeck erneut eingecheckt haben, ahnten wir schon so halb, dass dies es nicht mehr in unsere Maschine schaffen wuerde. Es war einfach viel zu knapp.

Robert

Jens und Claudia (seine Frau) haben uns vom Flughafen abgeholt. Wir waren noch schnell Geld tauschen und sind dann zu ihm nach Hause gefahren wurden (das Automobil hatte er extra dafuer geliehen). Bei ihm angekommen hat er etwas zu Essen gekocht und wir sind dann schnell schlafen gegangen. Schlafen tuen wir auf grossen Matrazen.


Das bin ich, totmuede, bei Jens zu Hause

Matze

Unser Gepaeck ist natuerlich nicht mit uns angekommen und wir haben die United Leute am Flughafen gebeten en uns Nachts um 3 Uhr nach hause zu liefern. Wie zu erwarten war, war natuelich mein wichtigster Koffer einfach nicht dabei. War ja klar. Nach mehreren Anrufen bei United (ich hasse Sprachcomputer) habe ich es aber am dritten Tag bekommen. Am Tag der Ankunft waren wir noch einkaufen ("QFC"). So haben wir noch einen wunderbaren Eindruck von den amerikanischen Preisen bekommen. Es geht eben immer noch hoeher.

Wir wurden eigentlich sofort wie Freunde aufgenommen, und nicht wie Praktikanten. Ich habe auch ein paar Klamotten geliehen bekommen, weil ich ja nun keine hatte. Alles Super.

18.2.2005

Robert

Am naechsten Morgen (bei 9 Stunden Zeitunterschied sind wir noch vor um 6 munter geworden) sind wir mit Jens in die Uni gefahren. Er hat uns dann vorgestellt und die Abteilung gezeigt, und wir hatten unser erstes Meeting mit ihm, wo er uns unser Projekt vorstellte. Darauf folten am selben Tag noch zwei oder drei weitere circa einstuendige Meetings, um das Projekt zu praezisieren. Unser Arbeitsplatz war zu dem Zeitpunkt gerade besetzt, so dass wir die meiste Zeit mit Code lesen und verstehen beschaeftigt waren. Abends haben wir mit ihm dann den Bus nach Hause genommen. Das Busnetz ist recht gut ausgebaut und man erreicht damit auch zu unguenstigen Zeiten alle Punkte der Stadt.

Wir waren gelegentlich in Supermaerkten. Der Matze ist sehr fasziniert von dem vielfaeltigen Angebot an Muesli und Cornflakes.


Blick von Jens' Balkon


Das bin ich schlafend


Blick von dem Balkon in unserem Buero


Diesen Tisch teile ich mir mit Matze - unser Buero


Von der Uni sieht man auch den Mt. Rainier


Die Uni

Matze

Ja, die Uni. Das ist schon voellig anders als in Deutschland. Obwohl hier alles so gross ist, kann man in den Fluren und Raeumen kaum treten. Ueberall stehen irgendwelche grossen Geraete die ungeheuren Laerm machen. Wir haben uns sofort mit der Kaffeemaschine vertraut gemacht und einen gekocht. So lernt man neue Freunde kennen. Die beiden "guys from germany" machen Kaffee, und das am ersten Tag. Darueber waren die genauso begeistert, wie wir von der Uni und den Leuten.

Die Bildunterschrift "Unser Buero" ist natuerlich untertrieben, da sitzen noch 5 weitere Leute mit drin. Und ich bin tatsaechlich fasziniert von der gesamten Umgebung, also auch dem Supermarkt... Ich meine, wer wundert sich nicht ueber eine Sprenkleranlage ueber der Gemueseabteilung. Nichts ahnend schaut man sich das alles an, und dann ein Warnton und dann wird auf einmal alles nass.

19.2.2005

Robert

Freitag waren wir wieder in der Uni und haben gearbeitet, bzw. erstmal damit zugebracht, vorhandenen Quellcode zu verstehen.

20.2.2005

Robert

Samstag war Wochenende, und wir sind in die Uni gegangen zum Arbeiten. Mittags sind wir essen gegangen mit Jens und Claudia in einem bayrischen Restaurant. Dort gab es immerhin gutes Bier.

Anschliessend bin ich mit Matze in die Innenstadt gefahren, da wir noch nichts von Seattle gesehen hatten. Wir sind an der Waterfront langgelaufen und haben den Blick ueber das Meer auf diverse Berge und den Bodden genossen. Dann sind wir zur Space Needle gegangen, das Wahrzeichen von Seattle. Man kann dort auch hochfahren fuer 13 Dollar, das war uns zu teuer, also sind wir wieder gegangen und haben uns in ein Cafe gesetzt und Kaffee getrunken. Im Anschluss sind wir nach Chinatown gefahren. Der Busfahrer war - wie alle Busfahrer und auch fast alle weiteren Leute hier - sehr nett, und hat uns als Touristen wohl sogar abseits seiner Route rausgelassen. Chinatown war allerdings nicht sehr beeindruckend, sondern eher so wie der Rest der Downtown mit dem Unterschied, dass auch chinesische Bezeichnungen an den Geschaeften und Strassen standen. Da sind wir also wieder gegangen, und ich habe bei McDonalds einen Burger gegessen. Abgesehen davon, dass mein Englisch wohl besser war als das unserer Bedienung, habe ich das falsche bekommen und geschmeckt hat es noch schlechter als in Deutschland, so dass McDonalds wohl fuer den Rest des Aufenthaltes hier nicht mehr in Frage kommen wird.

Bemerkenswert ist, wieviele Fotos der Matze machen kann. Gelegentlich wurde ich das Gefuehl nicht los, mit einer asiatischen Reisegruppe unterwegs zu sein.

Matze

Ohne mich haetten wir heute 10 Bilder oder so, und nicht 60. Komischerweise sind meine vielen Bilder schon OK, wenn er welche sucht die er hier mit reinnehmen kann. Von mir gibt es nur das eine auf dem Leipziger Flughafen.


Seattle Downtown


Blick aufs Meer


Hafen von Seattle


Seattle Downtown


Space Needle


Space Needle aus der Naehe


Ein Cafe mit einem offenen WLAN


Seattle Downtown nochmal

20.2.2005

Robert

Sonntag waren wir in der Uni und haben den ganzen Tag gearbeitet. Mittags sind wir auf die University Avenue gegangen und haben bei einem Vietnamesen echte vietnameische Nudelsuppe gegessen, einen ganzen Trog voll fuer extrem wenig Geld.

Matze

Jens und Claudia sind richtig nett, wir werden regelmaessig gefuettert und mit tschechischem Bier versorgt. Rob und ich haben erst einmal gekocht (Nudeln mit Pilzsosse), sonst kocht immer Jens.

Dank Jens seiner Karte konnten wir auch am Sonntag in die eigentlich geschlossen Universitaet. Wir waren zwar nicht die einzigen, aber es waren schon wesentlich weniger Menschen anwesend als an anderen Tagen.

21.2.2005

Robert

Montag war hier President's Day, ein staatlicher Feiertag. Da waren wir in der Uni, der Matze allerdings gut zwei Stunden eher als ich, weil ich noch ausgeschlafen habe. Dort haben wir gearbeitet.

Matze

Wir arbeiten in der Tat sehr viel. So viel, dass ich nichtmal zum EMail schreiben komme. Telefonieren geht noch schlechter, wegen der Zeitverschiebung. Das Verstehen von nicht selbst prodiziertem Code ist ziemlich anstrengend und unterbechen bringt einen schnell vollkommen raus.

22.2.2005

Robert

Dienstag, 22.02.2005, ist heute. Wir sind frueh um 6 aufgestanden und zeitig in die Uni gegangen und haben den ganzen Tag (bis 20:00 Uhr) gearbeitet. Gleich gehen wir nach Hause.

23.02.2005

Matze

Ich bin kurz nach Jens aufgestanden (er steht immer zuerst auf und geht in die Uni). Rob wollte wohl erst noch ein wenig an der Matratze horchen, hat sich dann aber entschlossen auch aufzustehen, nachdem Claudia und ich mit einem lauten Foen gedroht haben. Wir haben den 08:27-er Bus zur Uni genommen.